Trinkst du Milch?

17. Oktober 2016
Posted in Ernährung
17. Oktober 2016 Alex Kontra

Trinkst du Milch?

Various fresh dairy products on wooden background

Ja, nein, warum, warum nicht? Über Milch kursieren viele unterschiedliche Meinungen. Bis vor kurzem war dieses Nahrungsmittel noch Wundermittel und absolutes Muss für jeden, doch mittlerweile finden sich immer mehr Milch-Kritiker. 

In den nächsten Tagen wollen wir uns ganz diesem Thema widmen: 

– Ist Milch gut für Knochen und Muskeln?

– Macht Milch krank, dick, erregt Allergien und verursacht Krebs?

– Welche Auswirkungen hat der Milchkonsum auf den Körper?

– Ist Bio-Milch besser? Wie sieht es mit Haltbarmilch oder Rohmilch aus?

– Welche Milchprodukte sind für wen geeignet?

– Welche Milchalternativen gibt es?

– Und schließlich auch die Frage, ob man Milch braucht? 

Ein Thema vorweg- die Frage, ob es vertretbar und natürlich ist, Muttermilch von anderen Säugetieren zu trinken, greifen wir hier nicht auf. Diese Antwort überlassen wir euch und eurer generellen Einstellung gegenüber tierischen Produkten! 

Was steckt in der Milch?

Milch wird in den Milchdrüsen von Säugetieren gebildet und ist sehr nahrhaft, da es alles liefern muss, was ein junges Säugetier zum „groß und stark“ werden benötigt. 

Milch besteht zum Großteil (über 80%) aus Wasser, den Rest bilden feste Bestandteile wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralien. 

Was ist Laktose?

Das Kohlenhydrat der Milch ist die Laktose. Eine Mischung aus den beiden Zuckern Glucose und Galaktose. 

Der Mensch muss, um Laktose abzubauen mithilfe des Enzyms Laktase ebendiesen Milchzucker in seine 2 Bestandteile zerlegen. 

Dass Menschen dieses Enzym nach dem Säuglingsalter noch haben, verdanken wir einer Genmutation, die sich in den letzten mehreren tausend Jahren ereignet hat. 

Sobald dieses Enzym vorhanden ist, gibt es also mit der Verwertung der Laktose im Körper keine Probleme! Es muss also nicht laktosefrei konsumiert werden- denn der einzige Unterschied bei diesen Produkten ist, dass der Zucker bereits in Glucose und Galaktose vorliegt, also allein diese Aufspaltung nicht mehr gemacht werden muss- am Zucker bzw an der Galaktose ändert das allerdings nichts! 

Weltweit gesehen haben sehr viele Erwachsene das Enzym Laktase nicht zur Verfügung. Das erklärt sich dadurch, da nicht überall der Milchkonsum von Bedeutung war und gewisse Regionen es einfach nicht brauchten und somit hat der Körper sich auch nicht angepasst.

In unseren Regionen können aber doch die meisten Menschen (80-85%) Laktose gut verwerten. In nördlichen Ländern sind es sogar annähernd 100% – hier geht man davon aus, dass eine Anpassung an Milchprodukte und dem darin enthaltenen Vitamin D für Regionen mit geringerer Sonnenstrahldauer wichtig war. (Die Sonne versorgt uns mit dem wichtigen Vitamin D und natürlicherweise kommt es nicht in vielen Nahrungsmitteln vor.)

Milch- gesundheitliche Vorzüge und Bedenken

Kuhmilch ist besonders reich an Kalzium, Vitamin B2, B12, Phosphor, Kalium und auch noch weiteren Mikronährstoffen, wie Selen, Zink und Magnesium. Sie besteht aus denselben Inhaltsstoffen wie Muttermilch, nur in anderer Zusammensetzung. 

Starke Knochen – oder nicht? 

Kalzium steht im Zusammenhang mit Knochengesundheit und sehr viele Studien haben dafür auch Beweise geliefert. 

Nun gibt es aber auch den Verdacht, dass Menschen in Ländern mit erhöhtem Konsum an Milchprodukten öfter an Osteoporose leiden, als Menschen in Ländern mit geringem Konsum. 

Aber hier muss auch gesehen werden, dass ein wichtiger (!!) Faktor für die Osteoporoseprävention ausreichend Bewegung ist- und hierbei unterscheiden sich auch die Regionen und Studienteilnehmer der Studien, die auf mehr Knochenschwund hinweisen. 

Weiters darf man nicht außer Acht lassen, dass Milch ja nicht das einzige Lebensmittel mit Kalzium ist- nur weil man keine Milchprodukte zu sich nimmt, heißt das ja nicht automatisch, dass man wenig Kalzium aufnimmt!

Eine Aussage kann man daraus wohl ziehen- inaktiv sein und sich nur auf viele Milchprodukte zu verlassen, um gesunde Knochen zu haben, reicht nicht. 

Ob Milchprodukte der Knochengesundheit aber tatsächlich schaden, ist fraglich. 

Machen Milchprodukte dick?

Vollmilch hat mit 64 Kalorien pro 100 Milliliter etwa gleich viel wie Saft oder Wein und eignet sich damit sicherlich nicht zur unbegrenzten Flüssigkeitsaufnahme. Hier würden sehr schnell, sehr viele Kalorien aufgenommen werden. 

Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass Inhaltsstoffe der Milch sogar beim Fettabbau helfen können. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Studien, die genau das Gegenteil belegen. Diese Studien haben aber oft den übermäßigem Konsum von Milchdrinks beobachtet- und dass Milchdrinks oft viel Zucker und Kalorien enthalten, damit zu einer positiven Energiebilanz beitragen und langfristig dick machen können, ist kein Geheimnis! 

Andere Studien, wo es um den Milchkonsum geht, haben gezeigt, dass fettarme-bzw fettfreie Varianten sich negativ auf Übergewicht und Körperfett auswirken. Vollmilch hatte diese Auswirkung nicht.

Milch sättigt aber auch schnell und das kann somit vor Übergewicht schützen. Es hat sich gezeigt, dass wenn man anstatt von Saft dieselbe Menge Milch am Morgen trinkt, sich die Kalorienmenge der nächsten Mahlzeit reduziert. 

Milch stabilisiert den Blutzucker und beugt somit auch Heißhungerattacken vor. 

Außerdem wird Kalzium als Fettkiller gesehen, es soll bei der Gewichtsreduktion und auch beim Fettabbau helfen. 

Welche anderen Auswirkungen Milch auf den Körper hat und wie es um Bio-/Haltbar- und Rohmilch steht, erfährt ihr im nächsten Eintrag der #FoodArena